Fachgesellschaft andere Sukkulenten

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Die Fachgesellschaft andere Sukkulenten e.V. (FGaS) existiert seit 1990 als gemeinnütziger Verein und hat mehr als 400 Mitglieder vorwiegend aus dem deutschsprachigen Raum, aber auch aus anderen europäischen Ländern und Übersee.

Zweck der Tätigkeit der FGaS ist laut Satzung die Förderung der Kenntnis sukkulenter Pflanzen mit Ausnahme der Kakteen, die Erarbeitung von Methoden zur Pflanzenvermehrung sowie die Verbreitung und Förderung von Wissen über Botanik, Kultur und Vermehrung dieser Pflanzengruppe in allgemeinbildender und wissenschaftlicher Art und Weise.

Zu den Aktivitäten gehören:

  • Interessengruppen, die sich mit einzelnen Gattungen oder Pflanzenfamilien befassen, dazu Informationen tauschen und Treffen veranstalten
  • Samenverteilung – ein Samentausch vom Mitglied zum Mitglied
  • Jahrestagung mit international renommierten Referenten und einem umfassenden Pflanzenbasar
  • Zweisprachige Zeitschrift Avonia im Format A4 mit jeweils 84 Seiten – die international beachtete Zeitschrift zu den anderen Sukkulenten
  • Bibliothek
  • Bilderarchiv

Jahreshauptversammlung 2023

FGaS
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Bericht zur Jahreshauptversammlung 2023

Um es vorwegzunehmen, es war wieder eine gelungene, abwechslungsreiche und schöne Veranstaltung. Diese Jahreshauptversammlung und -tagung fand vom 06. bis zum 08. Oktober 2023 statt.

Gefühlt war viel Zeit, um das umfangreiche Pflanzenangebot zu studieren, aber auch um persönliche Gespräche zu führen, die ein wichtiger Bestandteil unserer Treffen geworden sind, da viele Freunde regelmäßig erscheinen und neue Mitglieder, aber auch Gäste begrüßt und einbezogen werden.

Dazu kommen die Vorträge, die allesamt wieder von hoher Qualität waren und zu weiteren Diskussionen Themen vorgaben. Aber erzählen wir kurz der Reihe nach.

Die Ankunft der ersten Pflanzen und damit auch Liebhaber, die kein Angebot verpassen wollen, startet wie immer recht früh am Nachmittag des ersten Tages, des Freitags. Bereits am Abend waren rund 2/3 der Tische belegt.

Die obligatorische Vorstandssitzung mit letzten Absprachen fand vor dem ersten Vortrag statt, welcher sich an das Abendessen im Haus anschloss. Das Haus hatte diesmal direkt beim Einchecken ins Hotel eine Liste der möglichen Speisen angeboten und die Anzahl der gewünschten Abendessen erfasst. Dies wurde auch für den Samstagabend so gemacht, mittags gab es Büfett.

Der Freitagabend hielt den ersten Vortrag bereit, der das Tagungsprogramm eröffnete. Dazu war Petr Pavelka aus Prag, welcher uns die „Euphorbien Kenias“ vorstellte. Ein schöner erster Vortrag, der mit rund 60 Teilnehmern gut besucht war.

Der Samstag startete mit der Ankunft der letzten Pflanzenanbieter, so dass beinah alle dafür vorgesehenen Tische gefüllt waren. Das Angebot war somit wieder sehr groß. Neben Pflanzen gab es auch Bücher, Zeitschriften und Zeichnungen im Angebot. Einige Bücher und gebundene Zeitschriften stammten aus dem Nachlass verstorbener Freunde und wurden gegen Spende abgegeben.

Der erste Vortrag des Tages war einer, der schon das Jahr zuvor geplant gewesen ist, aber wegen einer Krankheit des Referenten ausfallen musste, nun funktionierte es und alle Anwesenden warensehr angetan vom gut aufgebauten und sehr informativen Beitrag mit dem Thema „Aug in Aug mit Schmierlaus und Spinnmilbe“ vom ausgewiesenen Fachmann Thomas Brand. Nun, bei diesen nicht ganz so einfachen Thema die Zuhörer über eine gute Stunde lang zu fesseln ist nicht so einfach, wurde von Thomas aber in perfekter Art und Weise gemeistert. Wie zu erwarten war folgten auch noch einige Fragen, die zu beantworten waren.

Der Vortrag danach von Konny von Schmettau fiel hingegen aus, da sie leider im Krankenhaus lag. So konnte Hagen Dreher, der ein Jahr zuvor eingesprungen war und einen ersten Teil seines Namibia Reise erzählte, mit dem zweiten Teil dieser Reise fortsetzen. Hagen als Erzähler ist wie immer fesselnd und was er zusammen mit seinen Reisefreunden so alles erlebt, ist immer spannend und interessant.

Nach der Mittagspause fand die Jahreshauptversammlung statt. Der Vorstand berichtete in bewährter Art und Weise über die Tätigkeit, anstehende Aufgaben und die Ein- und Ausgaben. Das Protokoll dazu wird im kommenden Heft wie gewohnt veröffentlicht. Die anwesenden Mitglieder entlasteten den Vorstand.

Ulrich Katz leitete mit seinem Beitrag „Die Halbinsel Baja California“ den zweiten Teil der Vorträge des Tages ein. Obwohl er die meisten der Kakteenbilder aus dem Vortrag entfernt hatte, war der Vortrag immer noch angemessen lang und interessant. Das Ziel unserer Gesellschaft, die anderen Sukkulenten in den Mittelpunkt zu rücken, funktioniert auch bei dieser Region, die natürlich zuallererst für ihre wundervollen Ferokakteen bekannt ist (und das eine oder andere Bild einer solch tollen Pflanzen war auch zu sehen), aber der Reichtum an anderen Sukkulenten ist immer noch faszinierend und kann solch einen Vortrag problemlos füllen.

Fachsimpeln, Pflanzen schauen, geselliges Beisammensitzen war anschließend wieder möglich, jetzt beim Abendbrot. Der Abendvortrag kam dann wieder von unserem Gast aus Prag. Petr zeigte seine Bilder mit dem Thema „Die Sukkulentenflora Malawis“. Es war ein überaus ansprechender Beitrag, der nicht nur tolle Pflanzen, sondern ein wirklich schönes Land mit freundlichen Menschen zeigte. Der Vortag war ein guter Abschluss eines insgesamt erfolgreichen Tages.

Der Sonntag ist dann immer schon ein wenig mit den Gedanken der Abreise, dem Auschecken aus dem Hotel und dem Verstauen der erworbenen Pflanzen verwoben, dennoch war der letzte Vortrag unserer Tagung noch gut besucht. Ulrich Katz zog uns mit seinen Bildern zu Thema „Blühendes Namaqualand“ in den Bann. Welche Blütenmeere er zeigen konnte grenzte schon an ein Wunder. Teppiche unterschiedlichster Farben mit dominierenden Pflanzen vieler verschiedener Pflanzenfamilien. Dass man besonders sukkulente Blütenfelder bewunderte liegt auf der Hand, doch muss man als Pflanzenfreund auch die anderen Massenblüher bestaunen. Das Phänomen dieser äußerst üppigen Blüte nach guten Regenfällen ist einfach zu unbegreiflich, zumal es nicht jedes Jahr und auch nicht überall gleichmäßig auftritt. Was Ulrich hier zeigen konnte, hat schon eine Faszination, die man sehr gern einmal persönlich erleben würde.

Pflanzen wegräumen, verabschieden, verabreden für ein kommendes Treffen und Danksagung an alle aktiven und gestalteten Personen waren die letzten Aktivitäten, bevor man sich zufrieden und satt von Eindrücken auf den Weg nach Hause machte.

Wenn es etwas gab, was den guten Eindruck dieses Treffens schmälert, dann ist es die Tatsache, dass der Veranstaltungsort weit weg von Ballungszentren liegt und somit kaum Laufkundschaft anwesend war. Diese würde aber sowohl dem Pflanzenverkauf als auch der Mitgliederwerbung guttun.

Nun, es wurde eine entsprechende Initiative erneut gestartet, und hier evtl. etwas zu ändern. Spätestens im Heft 1 wird das Ergebnis dazu berichtet werden können.

Als Fazit bleibt dieses wie die letzten Jahre auch: Wer nicht dabei war hat wieder definitiv vieles verpasst. Einerseits sind mit diesmal etwas mehr als 80 Teilnehmern genug Personen anwesend, um zahlreiche schöne Gespräche zu haben, andererseits sind die Veranstaltung immer noch nicht zu groß, um in einer gewissen Anonymität unterzugehen. Ich habe die vielen Gespräche sehr genossen, von den Vorträgen ganz zu schweigen.

Jörg Ettelt